Der MERZbau
von Kurt Schwitters




Der MERZbau entstand in den Jahren 1920 bis 1936 in der Wohnung von Kurt Schwitters; Waldhausenstrasse 5A, Hannover;
er begann in seinem Atelier, und wucherte im Laufe der Jahre, bis zum Wegzug Kurt Schwitters nach Norwegen im 1936, in die benachbarten Räume der Wohnung, in die Wohnung zwei Stockwerke darüber, auf die Veranda, in den darunterliegenden kellerartigen Raum etc.

Zentraler Raum blieb das Atelier von Kurt Schwitters.
Im Jahre 1932 /33 wurden vom Atelierraum drei Weitwinkel-aufnahmen im Format 18x24cm (durch den Fotografen des Landesmuseums Hannover) gemacht.
Von den andern Räumen existieren keine Fotos.
Ernst Schwitters, der Sohn Kurt Schwitters, erzählte, er habe sich in den ersten Kriegsjahren sein Fotoarchiv, darunter zahlreiche Fotos des MERZbaus, durch einen Kurier in einem Nachtflug nach Norwegen schicken lassen;
das Flugzeug wurde abgeschossen ...
1943 schlug eine Bombe in der Waldhausenstrasse 7A ein und zerstörte den MERZbau.

Kurt Schwitters 1946:

"ich war thrilled, das ist hochbegeistert, dass es möglich ist, dass unter den Trümmern noch ein Teil des Merzbaus verschüttet sein könnte
...Wenn die Leute aufräumen, sollen sie unbedingt mit den beiden Räumen (!?!) warten, bis ich komme
...Und es lohnt sich wirklich, da es mein Lebenswerk war .... ."

Ernst Schwitters, der Sohn
So verschwand fast das gesamte plastische Werk von Kurt Schwitters. Es machte wohl die Hälfte seines Lebenswerkes aus, und er hat ihm mehr Zeit, Arbeit und Mühe gewidmet, als seinem gesamten übrigen Werk. - Geblieben sind nur die kleinen, wunderbaren Farb- und Formwunder seiner Merzzeichnungen, die eindrucksvollen, grösseren Merzbilder, seine humorvoll-philosophische Merzdichtung.
Und eine Mythe - vom Merzbau

Lysaker, Norwegen, den 6. Dezember 1970

 

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